5. September 2025 | 20.15 Uhr

The Great Wall – Die grosse Wand

Festival | Ekmeles NY

Ekmeles, NY

Charlotte Mundy | Sopran
Elisa Sutherland | Mezzosopran
Jonathan May | Countertenor
Tomás Cruz | Tenor
Jeffrey Gavett | Bariton und Direktor
Steven Hrycelak | Bass

Charles Uzor geb. 1961 | The Great Wall. Labyrinth für Vokalsextett und Tonband (2024)

1 The Great Wall I (Lu Xun, Franz Kafka)
2 An Imperial Message  (Franz Kafka)
3 Autumn Night (Lu Xun)
4 Kafka I
5 To a Japanese Painter (Lu Xun)
6 In der Abendlichen Sonne  (Franz Kafka)
7 Revenge (Lu Xun)
8 Dieu nous soit doux et favorable I
9 Limpid Eyed Kiangsu Lass (Lu Xun)
10 Kafka II
11 Lo, a Star is shooting through the air with a whiz (Lu Xun)
12 On a Photograph of Himself/ Inscriptions (Lu Xun)
13 My Native Land (Lu Xun)
14 Dieu nous soit doux et favorable II
15 The Great Wall II (Lu Xun)

Johannes Ockeghem (1410–1497) | Missa pro defunctis (Auszüge)

Die Dekonstruktion von Herrschafts- und Unterwerfungsmechanismen.
Unter welchen Konditionen wurde die Chinesische Mauer gebaut, was hat sie bewirkt, konnte sie das Chinesische Reich schützen?
Mit Franz Kafkas Erzählung «Beim Bau der Chinesischen Mauer» und Gedichten von Lu Xun wird die Mauer als Bild für Xenophobie und Unterwerfungsmechanismen dekonstruiert. Diesem dunklen Ton wird Lu Xuns zarte Poesie gegenübergestellt. Die Frage wer sind wir bekommt in der Begegnung mit dem anderen, in der Gastfreundschaft, einen neuen Sinn.

Das Werk Missa pro defunctis von Johannes Ockeghem gilt als das erste polyphon gesetzte Requiem. Charakteristisch ist die wie unendlich kreisende Melodik trotz durchstrukturiertem Kontrapunkt.

Ekmeles ist ein US-Vokalensemble aus New York, das neue, selten gehörte und avantgardistische Werke, besonders mikrotonale Musik, aufführt. Für ihr „außergewöhnliches Gespür für Tonhöhe“ (New York Times) und die Erweiterung vokaler Techniken wurde das Ensemble 2023 als erstes US-Ensemble mit dem Ensemblepreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Ekmeles realisiert Uraufführungen zahlreicher zeitgenössischer KomponistInnen und bringt internationale Werke in US-Premieren ans Publikum. Kollaborationen mit anderen Ensembles und interdisziplinäre Projekte (z.B. mit New Chamber Ballet, MET Museum, Vessel Orchestra) prägen das Ensemble. Die Alben „A howl, that was also a prayer“ (2020) und „We Live the Opposite Daring“ (2024) zeigen die stilistische Vielfalt und Präzision von Ekmeles. Auch während der Pandemie begeisterte das Ensemble mit innovativen Streaming-Konzerten.

Charles Uzor, 1961 in Nigeria geboren, kam während des Biafrakriegs 1968 in die Schweiz. Er studierte Musik in Rom, Oboe und Komposition in Bern, Zürich und London (Royal Academy of Music), wo er 1990 das Rezital-Diplom und den Master in Komposition erwarb. 2005 promovierte er am Goldsmith College.
Uzors Werk umfasst Opern, Ballett, Orchester- und Chorwerke, Schwerpunkte sind Kammermusik und Werke für kleine Besetzungen. Er arbeitete mit Ensembles wie Carmina Quartett und Percussion Art Ensemble Bern. Seine Opernfragmente und Ballette, etwa „Go“ (Onassis-Preis 2001), wurden international aufgeführt. In seiner mittleren Schaffensphase experimentiert Uzor mit Elektronik, z.B. in „Shakespeare’s Sonnet 65“ für Streichquartett und Tonband. Spätere Werke beschäftigen sich mit Identität, Täuschung und Natur, etwa der Mimicri-Zyklus, „Mothertongue“ und „Varek“. Seine Musik wird auf CD veröffentlicht und im Rundfunk gespielt.

Seit 2021 leitet Uzor Contrapunkt.new art m,usic und unterrichtet an der Kantonsschule am Burggraben. 2023 arbeitet er an der Oper „Leopold II.exhibit“.

Konzert Ticket | Fr. 40.– | Fr. 35.– | 10.–

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